Der sogenannte Bindungsscheue findet ... nicht die "richtige Partnerin", weil es ihm wichtiger ist, geliebt zu werden als zu lieben. Die mangelnde Fähigkeit, den eigenen Gefühlen zu vertrauen,
sie als stark und tragend zu spüren, wird durch die genaue Beobachtung der Person, - des Aussehens, der Bildung, der sozialen Stellung, des Verhaltens - des/der Geliebten ersetzt. Die Liebe
verschwindet unter dem Zugriff des Sammelns von Liebesbeweisen. Am Ende steht die Enttäuschung, die aber folgerichtig zunächst nicht in der eigenen Unsicherheit, sondern in der Mangelhaftigkeit
des Objekts oder auch in mangelndem Geschick, "richtige" Partner zu finden, gesucht wird."
(W. Schmidbauer, Die Ohnmacht des Helden)
Der sogenannte Bindungsscheue findet ... nicht die "richtige Arbeit", weil es ihm wichtiger ist, etwas zu
bekommen als etwas einzubringen. Die mangelnde Fähigkeit, den eigenen Gefühlen zu vertrauen, sie als stark und tragend zu spüren, wird durch die
kritische Beobachtung der Bedingungen - Image, Verdienst, Belastungen, Freizeit bei der möglichen Arbeit - ersetzt. Das Interesse verschwindet
hinter der Auflistung der Zumutungen (= Anforderungen und Unannehmlichkeiten). Am Ende steht die Enttäuschung, die aber folgerichtig zunächst nicht in der eigenen Unsicherheit und Anspruchshaltung, sondern in der Dürftigkeit der beruflichen Möglichkeiten oder
auch in mangelndem Glück, die "richtige" Stelle zu finden, gesucht wird."
(Leicht verändert durch K-H Albers )